ZUM WOHLE DES PFERDES

Dipl. Ing. Uli Weiss
Gründerin und Inhaberin von WIR-Immobilien
Dipl. Ing. Uli Weiss Gründerin und Inhaberin von WIR-Immobilien

„Zum Wohle des Pferdes“

Die Haltung von Tieren, sowohl landwirtschaftliche Nutztiere wie Rinder und Schweine oder Pferde für Zucht und Reitsport, wird zunehmend unter dem Aspekt des Tierwohls beurteilt. Die Anforderungen richten sich dabei immer mehr nach den Bedürfnissen der Tiere, sowie der Ermöglichung artgerechten Verhaltens und setzen dabei den Fokus auf das Tierwohl und weniger auf ökonomische Aspekte.
Gerade bei der Umgestaltung von landwirtschaftlichen Betriebsgebäuden ist künftig der Aspekt des tiergerechten Bauens verstärkt zu berücksichtigen und wird die Betreiber vor neue Herausforderungen stellen.

 

Seitens der Gesellschaft rückt das Tierwohl und Einhaltung der geltenden Regeln des Tierschutzes immer stärker in die Wahrnehmung. Alleine der unbestimmte Begriff der Massentierhaltung wird dabei häufig dazu verwendet, um auf Missstände hinzuweisen. Regeln, welche für landwirtschaftliche Nutztiere für die Nahrungsmittelerzeugung gelten, werden sicherlich noch stärker für eine Tierhaltung im Bereich des Freizeitverhaltens anzuwenden sein.

Neubauten, ohne vorausschauend auf diese Punkte wie artgerechte Haltung, Gruppensoziologie, Raum- Licht- und Luftbedarf und anderes zu achten, werden – sofern rechtlich überhaupt zulässig – kaum noch gewinnbringend zu betreiben sein. Es ist davon auszugehen, dass der aktuelle Stand der Technik und Erkenntnisse zwingend einzuhaltend sind. Gleichfalls werden Umbauten, auch im Zuge von Umwidmungen, die Grundbedingungen anwenden müssen. Neben anderen Aspekten wird dies ein gravierendes Kriterium für die Einsteller werden. Altbauten werden sicherlich alle vertretbaren, also technisch machbare und wirtschaftlich tragbare Maßnahmen wie oben, genannt umsetzen müssen. Üblicherweise werden für die Realisierung Übergangsfristen eingeräumt werden. Diese werden auf Druck der Gesellschaft aber sicherlich recht kurz bemessen sein.

Gemeinsam mit Frau Dr. Margit Zeitler-Feicht, Leiterin der Abt. Ethologie, Tierhaltung und Tierschutz am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TU München, hat Uli Weiss von WIR-Immobilien, Referentin zum Thema „Stallbau der Zukunft“ beim Pferdewirtschaftsmeisterkurs Baden-Württemberg im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe als Expertin bei dem aktuell im „Reiterjournal“ und „Bayerns Pferde“ erschienenen Artikel zu diesem Thema unter dem Titel  „Blickpunkt Stallbau“ mitgewirkt. Bei vielen Betriebsbesichtigungen und Gesprächen mit den Betreibern konnte Uli Weiss Erfahrungen und Erkenntnisse gewinnen. Diese und die Rückmeldungen im Rahmen ihrer Referententätigkeit konnte sie einbringen und Lösungen für die weitere Entwicklung aufzeigen.

In dem Artikel werden interessante Verbindungen zwischen den baulichen Herausforderungen und Erkenntnissen der Ethologie dargestellt und diskutiert. Konkrete Hinweise zu baulichen Veränderungen und kleine Verbesserungen helfen einen ersten Schritt zu mehr Tierwohl im Stall zu realisieren.

„Schließlich ist es doch unser aller Bestreben, dass es unseren Pferden gut geht, sie sich wohlfühlen und deshalb auch Leistung bringen können“, so das Fazit der beiden Expertinnen.

TIERSCHUTZ BEI TIERTRANSPORTEN

Tierschutz bei Tiertransporten

Kontrollen von Tiertransporten in den letzten Tagen haben erhebliche Mängel aufgezeigt, wodurch den Tieren Schmerzen und Leiden zugefügt werden kann. Rechtliche Vorgaben sind einzuhalten, um Tierschutzverstösse zu verhindern.

Nicht gewerbliche Tiertransporte, so z.B. der Transport von Pferden zu Veranstlatungen durch den Hanlter sind weit weniger stark geregelt, dennoch müssen Vorgaben eingehalten werden. Letztlich verlassen sich unsere Tiere darauf, dass wir pfleglich und sorgsam mit ihnen umgehen und unser Möglichstes tun, um ihnen Schmerzen durch Unfälle u.ä. zu vermeiden.

Jüngste Kontrollen von Tiertransporten haben zum Teil erhebliche und gravierende Mängel aufgezeigt. Wassermangel, mangelhafte Lüftung und lange Transporte haben die Tiere einem vermeidbaren Leid ausgesetzt. Eine EU-Verordnung (EU-Verordnung über den Schutz von Tieren beim Transport) regelt technische Vorgaben, Verantwortlichkeiten und Verhaltensregeln. Kostendruck bzw. Gewinnmaximierung sorgen dafür, dass teilweise die Regeln nicht eingehalten werden. Lange Transporte ohne Tränken und Füttern, zu junge Tiere, überbelegte Transporter und schlechte Behandlung machen die Reise der Tiere zu einem Martyrium.
Die Umgangsregeln gelten auch für Pferdetransporte, wobei die Vorgaben der Verordnung im Grunde nur für gewerbliche Transporte Anwendung finden (TierschutztransportVO). Fahrten zu Turnieren durch die Halter werden davon nicht erfasst. Dennoch sollten die Grundregeln befolgt werden.

Die Deutsche Reiterliche Vereinigung FN hat auf ihrer Homepage dazu einige Punkte aufgelistet und in einer Filmreihe „Tipps für den Pferdetransport“ zusammengestellt. Neben den technischen Aspekten ist Punkt 4: „Vorbereitung des Pferdes“ sehr wichtig. Unvorbereitete Pferde reagieren auf Umweltreize häufig durch Fluchtreflexe und verletzen sich dabei zum Teil schwer. Schmerzen und Leiden, die recht einfach vermieden werden könnten.

Letztlich müssen wir uns darüber klar sein, dass unser Umgang mit Tieren argwöhnisch beobachtet wird und Fehler allen Tierhaltern angelastet werden.

Wichigster Punkt ist aber, dass unsere Tiere ohne Schaden und gesund ihr Ziel erreichen.